Schadstoff-Informationen

Einige verschiedene Schadstoffe mit Informationen:

Asbest

Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene, natürlich vorkommende, anorganische faserige Minerale mit typischer Nadelstruktur der feinen Kristalle. Im Bauwesen wurde überwiegend Weißasbest (Chrysotil) und Blauasbest (Krokydolith), aber auch Braunasbest (Amosit) verwendet. Obwohl die Verwendung seit 2005 in der gesamten EU verboten ist, findet sich Asbest noch in Tausenden von Produkten.

Die Hauptabbaugebiete waren in Kanada, Brasilien, Ural und Südafrika. Heute wird Asbest vor allem noch in einigen russischen Staaten im Tagebau gefördert.

Bis Ende der 70 Jahre gehörte Asbest weltweit zum "Standard Baustoff" z.B. schwach gebunden in Spritzasbest für Brandschutz Dämmmungen, Spachtelmasse, Schnüren, Gewebe, Putze, Füllmassen, Farben und Leichtbauplatten. Fest gebunden (Asbestzement) in Welldachplatten, Rohre, Formteile und in Bodenbeläge, Kleber und Anstriche.

Asbest wurde auch die Wunderfaser genannt, sie ist hitzefest, zugfest, isolierend, biobeständig und beständig gegen Säuren und Laugen. Mit dieser Voraussetzung konnte sich Asbest in allen Industriebereich, der Schifffahrt, dem Bauwesen sowie auch in Gebrauchsmaterialien schnell durchsetzten.

Als schwach gebundene Asbestprodukte (Spritzasbest) gemäß der Asbest Richtlinie werden Asbest-produkte mit einer Rohdichte unter 1.000 kg/m³ bezeichnet. Von schwach gebundenen Asbest-produkten in Gebäuden können durch Verwitterung und äußere Einwirkungen, z. B. Erschütterungen, Temperaturänderungen und mechanische Beschädigungen, Asbestfasern in die Raumluft freigesetzt werden.

Bei dem Zusatzes von zementhaltigen Bindemitteln wird ab einer Rohdichte von 1400 kg/m³ von gebundenem Asbest (Asbestzement) gesprochen. Diese Asbestfasern sind relativ fest gebunden, daher ist eine Faserfreisetzung ohne mechanische Einwirkung nicht oder nur in geringem Umfang zu erwarten.

Beim Umgang mit Asbest und dem Bearbeiten asbesthaltiger Materialien werden Asbestfasern freigesetzt. Gelangen diese in die Lunge, können sie die sogenannte Staublunge (Asbestose) auslösen. Die Fasern erhöhen auch das Risiko, an Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) zu erkranken. Außerdem ist Asbest einer der wichtigsten Auslöser eines Tumors des Rippen- und Bauchfells (Mesotheliom ).

Größe dieser Fasern ist ausschlaggebend für die eindeutig krebserzeugende Wirkung von Asbest.

Formaldehyd

Formaldehyd ist eine der wichtigsten organischen Verbindungen der chemischen Industrie. Es handelt sich um ein farbloses Gas mit säuerlich-stechendem Geruch, welches über die Atmung, die Haut und oral aufgenommen wird. Es gibt auch einige Pflanzen und Tiere, die Formaldehyd oder sein Oxidationsprodukt Ameisensäure enthalten. Formaldehyd wird technisch in sehr großen Mengen hergestellt. In Zigarettenrauch findet sich ebenfalls Formaldehyd und es wird zur Desinfektion und Konservierung in Kosmetik Produkten eingesetzt. Formaldehyd wird als Bindemittel zur Verleimung von diversen Holzwerkstoffen wie Spanplatten und Möbel eingesetzt. Es ist in Klebstoffen, Lacken, Harzen und Farben, in Teppichwaren, Ortsschäumen uvm. enthalten.

Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen können über Befindlichkeitsstörungen wie Reizungen der Schleimhäute, der Atmungsorgane und der Augen sowie Kopf- und Ohrenschmerzen sein. Weiterhin kann es Unwohlseins wie Atem- und Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen, Störungen des Erinnerungsvermögens sowie allergische Erkrankungen (auch Asthma) führen. Chronische Belastung führen zur Anfälligkeit gegenüber Pollen, Schimmelpilzen und andere Umweltgifte. Als Folge chronischer Einwirkung sind auch Nieren-, Leber- und Lungenschäden möglich.

Formaldehyd ist nachweislich als krebserzeugend eingestuft.

VOC‘s

Die engl. Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) ist eine Sammelbezeichnung für flüchtige organische Verbindungen. Dazu gehören Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und Ketone.

VOC‘s werden in Farben, Lacken, Klebstoffen, Dichtmassen, Imprägnierungsmittel, Kunststoffe (z. B. Bodenbeläge) Holzwerkstoffe, Möbel, Pflege- und Reinigungsmittel, Weichmacher, Flammschutzmittel, Duftstoffe und Kosmetik eingesetzt. Es können bereits bei geringen Konzentrationen unangenehme Gerüche auftreten. Sehr hohe Konzentrationen sind möglich, wenn für den Außenbereich deklarierte Produkte im Innenbereich eingesetzt werden.

Als gesundheitliche Beschwerden sind Kopfschmerzen, Reizung der Schleimhäute und Atemwege, Müdigkeit, Schlafstörungen, Leistungsminderung möglich. Sensible Personen sind besonders betroffen. Oft muss die Quelle vollständig entfernt oder beschichtet werden.

PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe)

Unter PAK werden Kohlenwasserstoffverbindungen zusammengefasst, deren Molekülgerüst aus miteinander verbundenen Benzolringen besteht. Sie können gasförmig, an Staub gebunden oder in Feststoffe auftreten. Bekanntester Vertreter ist Benzo(a)pyren. Dieser wird als Leitsubstanz bei der Erfassung und Bewertung von PAK herangezogen.

PAK entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Material. Man findet sie in Rohstoffen wie Erdöl und Kohle und somit auch in deren Folgeprodukten wie teerhaltigem Kleber (Parkettkleber), Isolierungs-, Abdichtungs- und Beschichtungsmaterialien. Bei kalten Brandstellen gehören sie zu den Ablagerungsstoffen auf Oberflächen.

Neben dem Einatmen können sie auch über die Haut sowie die Nahrung aufgenommen werden. Sie verursachen Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Hautschäden und Entzündungen an den Atem-wegen.

Zahlreiche PAK Verbindungen sind krebserzeugend, erbgutverändernd, immunschädigend und wirken lebertoxisch.

Flammschutzmittel

Flammschutzmittel finden vorwiegend als Zusatz in PU-Schaum Verwendung. Diese werden in Polstermöbeln, Matratzen, Teppichrücken etc. eingesetzt.
Außerdem finden sich Flammschutzmittel in Farben und Lacken und Stoffen.

KMF Künstliche Mineralfasern

KMF sind organische Fasern glasiger Struktur, die in technischen Verfahren über unterschiedliche Düsen- oder Schleuderverfahren gewonnen werden. Zur Herstellung von Glaswolle werden z. B. Mischungen aus Flaschenglas oder Fensterglas mit Sand, Soda und Kalk sowie Zusätzen von Chemikalien und Flussmitteln verwendet. Sie können in Glas-, Stein und Keramikfasern eingeteilt werden. Im Baubereich finden sie z. B. als Dämmmaterial sowie Schallschutz und im Brandschutz Verwendung.

Beim Umgang mit KMF kann es zu Haut-und Atemwegsreizungen kommen. Sie besitzen ähnliche technische Eigenschaften wie Asbest. Manche Fasern verfügen über ein krebserzeugendes Potenzial. Die Einstufung erfolgt nach den Kriterien der TRGS 905. Seit Juni 2000 muss die verwendete und in den Verkehr gebrachte Mineralwolle spezielle Anforderungen gemäß Gefahrstoffverordnung erfüllen. Es wird zwischen „neuer“ und „alter“ Mineralwolle unterschieden. Wobei der Unterschied optisch nicht feststellbar ist. Bei alter Mineralwolle ist grundsätzlich von einer Krebsgefahr auszugehen.

Lindan

Lindan ist ein Insektizid, das vor vorwiegend in Holzschutzmitteln enthalten war. Der Einsatz von Lindan wurde in den 80 er Jahren stark eingeschränkt. In Deutschland befindet sich kein Holzschutzmittel mit Lindan mehr auf dem Markt. Spuren kommen aber praktisch überall in der Umwelt vor, diese bauen sich nur langsam ab. Haupteinsatzgebiet war in Holzschutzmittel, die früher in fast allen Bauteilen, wie z. B. Dachstühlen, Fachwerke und auch Inneneinrichtungen zum Einsatz kamen. Der Einsatz als Insektengift erfolgte oft in Form von Sprays, Streifen und Ameisenpulvern.

Es ruft Kopf- und Muskelbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen sowie Bluthochdruck und Atem-beschwerden hervor. Lindan steht in Verdacht, krebserzeugend zu sein, es ist ebenfalls immun- und neurotoxisch.

PCP (Pentachlorphenol)

PCP wurde über Jahre als Fungizid gegen Pilzbefall und Insektenbefall eingesetzt. Haupteinsatz-gebiet war in diversen Holzschutzmitteln, die zur Behandlung von Holz in Innenräumen, z.B. an Vertäfelungen oder im Wandaufbau eingesetzt wurden. Weiterhin wurde es zur Imprägnierung von Leder (Schuhe, Möbel, Textilien) verwandt.

PCP ist ein starkes Zellgift, das über die Atmung, die Haut und die Nahrung in den Körper gelangen kann und sich im Fettgewebe anlagert. Es führt zu Allergien, Kopfschmerzen, Ekzemen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Vergiftungen.

PCP ist krebserzeugend, neuro-, immun- und lebertoxisch, fruchtschädigend und erbgutverändernd.

Besonders in Brandfällen ist durch die Entstehung von Dioxinen das Gefahrenpotenzial sehr hoch. Seit etwa 1985 wurde von den meisten Holzschutzmittelherstellern in Deutschland auf PCP verzichtet.

Der Einsatz und das in den Verkehr bringen von PCP wurde 1989 verboten.

PCB (Polychlorierte Biphenyle)

Sind synthetische Chemikalien aus der Gruppe der chlorierten aromatischen Kohlenwasserstoffe. PCB ist eine farblose bis gelbliche Flüssigkeit. Bei Verbrennung entstehen hochgiftige Furane und Dioxine. PCB wurde wegen seiner technischen Eigenschaften (Weichmacher, schwer Entflammbarkeit, Isolierungen) industriell produziert. Der Einsatz erfolgte in Transformatoren, Kondensatoren, Farb- und Brandschutzanstriche, dauerelastische Dichtungen, Kunstharze, Klebstoffe usw.

PCB ist aufgrund seiner schlechten Abbaubarkeit inzwischen weltweit verbreitet und hat sich in alle Lebewesen angelagert. Die Produktion sowie der Vertrieb ist seit 1983 in den meisten Ländern verboten.

PCB kann Störungen des Immun- und Nervensystem verursachen, sie sind chronisch toxisch, langlebig und fettlöslich.

Es besteht der Verdacht auf krebserzeugend, sie sind neuro-, immun- und lebertoxisch, beein-

trächtigen die Fortpflanzung und wirken fruchtschädigend.

Sie gehören zu den gefährlichsten Umweltgiften.

Permitrin

Pyrethroide (synthetisches Pyrethrum, Permethrin) ist ein Insektizid, das als Mottenschutzmittel (auch in Wollteppichen) eingesetzt wurde. Auch in Insektensprays, Elektroverdampfern und Floh- und Zeckenmittel für Tiere wurde der Wirkstoff auch genutzt.

Pyrethroide können das Nervensystem schädigen und Permethrin zu allergischen Reaktionen führen. Die Substanzen sind Nervengifte und führen meist zunächst zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrations - und Gedächtnisstörungen, Übelkeit, Schwindel.

Das ehemalige Bundesgesundheitsamt hat aus Vorsorgegründen den Einsatz beschränkt.

Mykotoxine

Mykotoxine oder Schimmelpilzgifte sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die für Menschen und Tiere giftig sind.

Im Haus binden sich Mykotoxine an den Mikrostaub und gelangen so in alle Lebensbereiche.

Mykotoxine wirken bereits in kleinen Mengen äußerst toxisch. Nicht zu verwechseln sind diese mit den Toxinen der Giftpilze (z.B. Fliegenpilz) und deren Hefen.

Wie wirken Mykotoxine (Schimmelpilze)?

Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Vergiftungen. Geschädigt werden vor allem Leber und Nieren, Haut- und Schleimhäute und das zentrale Nervensystem. Das Immunsystem kann geschwächt werden und es können hormonähnliche Wirkungen auftreten.

Schimmelpilzgifte können kanzerogen (krebserzeugend), teratogen (fruchtschädigend, z.B. Missbildungen beim Embryo) und mutagen (erbschädigend) wirken. Neurotoxine können u.a. Krämpfe und Zittern hervorrufen und sogar tödlich wirken.

Unter diesen gibt es einige wirklich für die Gesundheit des Menschen gefährliche Arten. Andere können durch eine besonders hohe Konzentration ebenfalls gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen.

Sind Pilze immer gefährlich?

Die meisten Pilze sind nützlich für Menschen und Natur. Ohne die hochaktiven und lebensnotwendigen Pilze gäbe es keinen gesunden Waldboden, kein natürliches Recycling (z.B. Kompost) und einige Bier- und Brotarten, Käse- und Milchprodukte und sogar Medikamente weniger.

Pilze sind überall zu finden. Kein Kubikmeter Luft, kein Quadratmeter Boden und kein Gramm Staub ist ohne Pilze

In Innenräumen geht es um die Erkennung und Vermeidung der kleinen Gruppe der krankmachenden Pilzarten und um die Gewährleistung normaler, umwelttypischer Pilzzahlen. Überdurchschnittlich hohe Pilzzahlen und biologisch kritische Pilzarten gehören in keinen gesunden Haushalt.

Eines der Hauptprobleme bei den Schimmelpilzen ist deren Bildung von Mengen winzig kleiner Sporen in kurzer Zeit, die sie in die Raumluft entlassen, von uns eingeatmet oder verschluckt werden und sich zu neuen Schimmelpilzkolonien entwickeln

Alle diese Mikroorganismen können Allergien auslösen. Sporen überleben extreme Bedingungen, Säuren und Basen, Frost und Hitze, viele chemische Stoffe und die meisten Staubsauger... und halten sich problemlos über Jahre und Jahrzehnte. Wenn sie austrocknen sterben sie nicht, sie warten nur auf bessere Bedingungen.

Vielleicht haben Sie schon mal vom "Fluch der Pharaonen" gehört? Nach Öffnen der Grabkammern eines Pharaos in Ägypten, starben die Forscher innerhalb kurzer Zeit - an einem Schimmelpilz.

 

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